Möchtest du deine Webseiten für Google optimieren und kennst dich schon ein bisschen mit SEO und Keywords aus? Dann weißt du sicher auch schon, was Keyword-Dichte ist, denn sonst würdest du dich warscheinlich nicht für diesen Blog interessieren.

 

Ich erzähl mal, was ich vor ca. 5 Jahren über SEO und Keyword-Dichte gelernt habe:

Der wichtigste von allen SEO-Bausteinen ist das Einbauen von Keywords in den Text.

Aber nur verstreut einfügen und nicht zu dicht (der Wald, lauter Bäume, you name it).

Keyword-Dichte meint das Verhältnis zwischen Keyword-Anzahl und dem Gesamttext auf einer Webseite.

Wenn du zu viele Keywords einsetzt, weil du ganz dringend ranken willst, nennt sich das Stuffing.

Früher konnte man Google damit austricksen und gut ranken.

Google hat aber längst dazu gelernt und rankt nur noch lesenswerte Seiten ohne Stuffing.

Stuffing verstößt gegen die Richtlinien und wird als Spam angesehen. Googles Algorithmus ist darauf ausgelegt, hochwertige und relevante Inhalte für die Nutzer bereitzustellen. Also straft er Seiten ab, die versuchen, das System durch eine zu hohe Keyword-Dichte zu manipulieren. Websites, die gegen diese Richtlinien verstoßen, können mit einer schlechteren Platzierung in den Suchergebnissen belegt oder sogar ganz aus dem Index entfernt werden.

Soweit die Theorie.

Klingt ja auch erstmal logisch: Google möchte die Suchintentionen der Nutzer mit den besten Seiten zusammenbringen, nicht die mit der größten Keyword-Dichte. Ein Text muss aus sich selbst heraus gut sein, Keywords können nur das Ranking nur beschleunigen.

Außerdem ist das auch irgendwie, ich sag mal, ethischeres Schreiben: Ich texte eine Seite, weil ich möchte, dass sie gefunden wird und für mich verkauft. Das heißt ich will, dass jemand die Seite gern liest, sich mit seinen Vorstellungen darin widerspiegelt, die benötigten Infos findet und sich abgeholt fühlt.

Aber jetzt kommt der Haken an der Sache:

So weit her ist es mit Googles Keyword-Stuffing-Spürnase gar nicht.

Ich habe neulich das Keyword „Massage“ plus einen Ortsnamen bei Google eingegeben. Auf Platz 2 rankte die Seite einer Masseurin mit diesem Text:

Massagen in [Ortsname] – Entspannung pur für Körper und Geist
Buchen Sie Massagen in [Ortsname]!
Massage & Wellness in [Ortsname]
Machen Sie Pause vom Alltags-Stress! Gönnen Sie sich eine entspannende Massage in [Ortsname]
Wellness Massage [Ortsname] – Beispiele für Wohlfühl-Behandlungen bei Massage Mustername [Ortsname]

Und dann die Seite hier, die rankt auch:

Herzlich willkommen bei [Restaurantname]! Wenn Sie nach dem besten Pizza-Restaurant in [Ortsname] suchen, sind Sie hier genau richtig. Unser Pizza-Restaurant bietet die beste Pizza in der Stadt. Kommen Sie vorbei und genießen Sie unsere köstliche Pizza, denn wir servieren unsere Pizza direkt aus dem Steinofen. Unsere Pizza-Köche bereiten Ihre Pizza mit den besten regionalen Zutaten zu. Mit unserer Pizza sind wir am Marktplatz von [Ortsname] seit 15 Jahren für Sie da.

 

Zwei miese Texte. Mir klingeln die Ohren von „Massage“ und „Pizza“.

Aber trotz zu hoher Keyword-Dichte und deutlichem Stuffing ranken sie gut. Wie kann das angehen?

 

Das kann unterschiedliche Gründe haben.

Zum Beispiele das Suchvolumen. Nehmen wir an, wir reden von einer kleinen Stadt, in der es insgesamt nur 4 Massage-Studios gibt. Dann hat Google nicht viele Alternativen zu der überladenen Website und rankt sie eben hoch, weil nichts anderes da ist.

Außerdem fühlen sich vielleicht andere Website-Besucher von der Keyword-Dichte nicht so gestört wie ich als empfindliche Texterin 😉. Ich denke beim Lesen: Bah, schlechter Text, da kommt kein Wellness-Gefühl auf, also buche ich nicht. Andere denken vielleicht: Ah, Massage in Ortsname! Geh ich hin.

Sie machen also trotz Stuffing eine positive Benutzererfahrung. Scrollen bis zum Schluss runter und klicken dann auf „Termin buchen“. Pling, gutes Ranking-Signal für Google.

Was können wir daraus lernen?

Eine hohe Keyword-Dichte wird von Google NICHT automatisch erkannt und abgestraft. Es kann sich also lohnen, das Keyword oft zu nennen. Die Frage ist nur, will man das? Wie sehr leidet dann der Text darunter und somit das Leseerlebnis potentieller Kunden? Schreibe ich für Google oder für meine Zielgruppe?

Ich würde von Stuffing abraten, wenn es beim Text wichtig ist, dass ein bestimmtes Gefühl rüberkommt. Zum Beispiel Coaches, Hotellerie und Wellness, Kultur, Immobilien, Hochzeitsfotografen – da kommt es darauf an, was beim Leser auszulösen. Verkauft wird ja nach wie vor durch Emotionen. Wenn die nicht entstehen können, weil der Text durch zu viele (für den Leser) irritierende Wiederholungen schrott ist, bringt die Keyword-Dichte nichts.

Das passiert gerade bei der Nennung von Ortsnamen, die wichtig ist, wenn man lokal verkauft. Ich erwähne also am Anfang des Textes das Keyword „Dienstleistung + Ortsname“. Jetzt aber drei Sätze weiter wieder auf den Ort hinzuweisen macht inhaltlich keinen Sinn, weil der Leser ja schon weiß, wo er sucht. Ich muss den Ort aber unterkriegen, wenn ich ranken will. Stört nur leider die Leselogik.

Wenn es aber eher um sachlich-praktische Themen mit reiner Info-Vermittlung geht, sagen wir mal zum Beispiel die Website eines Dachdeckers, dann verzeiht man schlechte Texter schneller, blendet Stilistisches aus und konzentriert sich auf den Inhalt.

Was ist also der goldene Mittelweg?

Wie immer macht’s die Mischung: ein Text mit natürlicher Keyword-Dichte, der den Lesern gleichzeitig nützliche Informationen bietet.

Und jetzt entspannen wir uns alle bei einer Massage und gehen danach Pizza essen, natürlich in Ortsname 😉.

 

 

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